Politisches und konjunkturelles Umfeld
Das Jahr 2024 war für die Finanzmärkte ein bemerkenswertes Jahr. Trotz schwacher Wirtschaftsentwicklung, hartnäckiger Inflation und anfänglich restriktiver Geldpolitik konnten die Märkte weiter zulegen. Selbst geopolitische Spannungen und kriegerische Ereignisse vermochten den Aufwärtstrend nicht zu bremsen.
Die globalen Aktienmärkte verzeichneten starke Zuwächse, allen voran in den USA. Angetrieben vom anhaltenden KI-Trend erreichte der S&P 500 ein neues Rekordhoch. Im Gegensatz dazu resultierte für den Schweizer Aktienmarkt eine tiefere Performance, was auf den Mangel an Technologiewerten und die geringere Nachfrage nach defensiven Titeln zurückzuführen war.
Die Obligationenmärkte erlebten eine Achterbahnfahrt. Die anfängliche Rally kam zum Erliegen, als die Erwartungen bezüglich rascher Leitzinssenkungen angepasst wurden. Dennoch gewannen Obligationen im dritten Quartal aufgrund des deutlichen Zinsrückgangs wieder an Wert. Nebst den vier Zinssenkungsschritten der Schweizerischen Nationalbank leitete auch die US-Zentralbank im September mit einer überraschenden Reduktion von 50 Basispunkten ihre Zinswende ein und kündigte weitere Senkungen an - was die Märkte positiv aufnahmen.
Der Goldpreis erreichte im Verlauf des Jahres regelmässig neue Rekordstände und verzeichnete einen bemerkenswerten Anstieg. Nebst sinkenden Leitzinsen trugen auch militärische Konflikte, die unsichere Konjunkturlage und die weltweit steigende Verschuldung zum Höhenflug des Edelmetalls bei. Zudem schichten Notenbanken von Schwellenländern ihre US-Dollar-Bestände vermehrt in Gold um. Auch der Immobilienmarkt profitierte von den tieferen Zinsen und gewann an Attraktivität, da die gesunkenen Finanzierungskosten den Sektor stützten. Zudem wirkt das begrenzte Angebot bei weiterhin hoher Nachfrage unterstützend. Allerdings zeigten sich auch hier Unterschiede zwischen den verschiedenen Marktsegmenten und Regionen.
Insgesamt blieben die Finanzmärkte im Jahr 2024 trotz vieler globaler Herausforderungen robust. Aktien glänzten mit zweistelligen Performances, während Obligationen und Immobilien von der Zinswende profitierten. Mit dem guten Verlauf der Aktienmärkte haben allerdings die Bewertungen angezogen, wodurch der Spielraum nach oben enger geworden ist. Die Inflationsraten bewegten sich weiter nach unten, jedoch mit nachlassender Dynamik. Um der schwächeren Konjunkturdynamik entgegenzuwirken, haben diverse Notenbanken ihre Geldpolitik gelockert. Diese Massnahmen trugen dazu bei, dass trotz der anfänglichen wirtschaftlichen Schwäche die Finanzmärkte ihre positive Entwicklung fortsetzen konnten. Letztlich war es die Kombination aus geldpolitischer Unterstützung und technologischem Fortschritt, welche einen überdurchschnittlichen Verlauf an den Anlagemärkten begünstigte und ermöglichte.